Gemeinsam für hohe Kita-Qualität

Damit sich Bildungsangebote von hoher pädagogischer Qualität in Einrichtungen der Elementarbildung auf lange Sicht verankern lassen, braucht es neben der Qualifizierung einzelner dort Tätiger auch Ansätze, die im System wirken. Die Stiftung widmet sich daher mit zwei Projekten dem Thema der Qualitätsentwicklung in Kitas, um sie in ihrer Funktion als Bildungsorte zu stärken.

KiQ – gemeinsam für Kita-Qualität

Mit ihrem mehrmonatigen Kita-Programm „KiQ – gemeinsam für Kita-Qualität: Wenn Entdecken und Forschen zum Alltag werden“ unterstützt die Stiftung pädagogische Fachkräfte und Kita-Leitungen dabei, das entdeckende und forschende Lernen dauerhaft in ihrem Kita-Alltag zu verankern. Nach einer einjährigen Entwicklungszeit wurde „KiQ“ zwischen 2020 und 2022 erstmals mit rund 90 Kitas aus vier Modellregionen Deutschlands erprobt. Die gesamte Modellphase (März 2019 bis Dezember 2022) wurde durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Die „KiQ“-Modellphase fiel mitten in die Zeit der Corona-Pandemie. Dennoch konnte die Programmerprobung erfolgreich abgeschlossen werden. Unser Projektteam konnte verschiedene Ansätze und Unterstützungsmaßnahmen direkt mit der Praxis testen und weiterentwickeln. Und die teilnehmenden Kita-Teams haben gelernt, MINT-Bildungssituationen im Alltag zu erkennen, Forschungsfragen der Kinder dialogisch aufzugreifen und dabei Synergieeffekte mit anderen Bildungsbereichen wie BNE, Sprachförderung oder Kunst und Kreativität zu nutzen.
Projektleiterin Irina Bitter resümiert: „Wir haben unheimlich viel gelernt – sei es in Bezug auf die konkrete Vermittlung von MINT-Denken und -Handeln im Kita-Alltag oder über Gelingensbedingungen für Organisationsentwicklung von Kitas. Wie wir erwartet haben, macht es einen enormen Unterschied, wenn man Einrichtungen über einen längeren Zeitraum kontinuierlich begleitet und neben einzelnen Erzieher:innen das ganze Team fortbildet und an gemeinsamen Zielen und Maßnahmen arbeiten lässt. Besonders förderlich waren hier unser innovatives Tandem-Konzept aus pädagogischer Fachkraft und Kita-Leitung in Kombination mit Inhousefortbildungen und der Unterstützung durch unsere regionalen Prozessbegleiter:innen.“
Am Ende des Modellprogramms wurden die teilnehmenden Erzieher:innen als „Multiplikator:innen für entdeckendes und forschendes Lernen“ zertifiziert. Und auch die Einrichtungen hatten die Möglichkeit, sich als entdeckende und forschende Bildungsorte zertifizieren zu lassen. Nun ist es am gesamten Team, die während des „KiQ“-Modellprogramms gemeinsam entwickelte Vision für ihre Kita im Alltag mit Leben zu füllen.
Aufgrund der erfolgreichen Modellphase wird das neue „KiQ“-Programm fortgesetzt. Dank der Förderung des BMBF können im Herbst 2023 weitere 50 Kitas aus vier Bundesländern kostenfrei am Qualifizierungsprogramm teilnehmen. Im Folgejahr werden dann erneut 75 Plätze in anderen Regionen ausgeschrieben. Alle Erkenntnisse aus der Begleitforschung der Modellphase werden im Detail im Herbst 2023 im Rahmen der wissenschaftlichen Schriftenreihe der Stiftung veröffentlicht.

Abschluss und Ausblick – Mehr Informationen in diesem Artikel.

Einen guten Einblick in die Ergebnisse des Programms gibt das Graphic-Recording-Gesamtbild der Reflexionstreffen.

Trailer: Kita-Programm "KiQ – gemeinsam für Kita-Qualität" | Entdecken und Forschen im Alltag!

Forum KITA-Entwicklung

Im Projekt „Forum KITA-Entwicklung“ beschäftigen sich die Stiftung Kinder forschen und die Robert Bosch Stiftung mit der Frage, wie Organisationsentwicklung einen Beitrag zur Qualität der pädagogischen Arbeit in Kitas leisten kann.
Das 2022 fertiggestellte Produkt „Impulsset Kita-Entwicklung“ hilft pädagogischen Fachkräften dabei, neu erlerntes Wissen umzusetzen. Eine Forschungsgruppe um Prof. Daniela Ulber und Prof. Nina Hogrebe (HAW Hamburg) hat es evaluiert. Zusätzlich formulierte die Gruppe Erkenntnisse zu Gelingensbedingungen für ein effektives Transferumfeld zwischen Kitas und Trägern. Die Ergebnisse beider Forschungsvorhaben werden 2023 in der Wissenschaftlichen Schriftenreihe der Stiftung veröffentlicht.  
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt und um die Aktiven miteinander zu vernetzen, richtete die Stiftung Kinder forschen eine Webinar-Reihe zum Thema „Organisationsentwicklung in Kitas“ aus. Damit informierte sie Vertretungen der Kita-Praxis, der Kita-Träger sowie aus der Politik zum Thema „Kita-Entwicklung“ und bot Raum für Austausch. Zudem platzierte sie den Begriff „Kita-Entwicklung“ über ihren Blog und durch die Veröffentlichung zweier Artikel in der Fachzeitschrift „Meine Kita“. Das Magazin erreicht pro Ausgabe 198.000 pädagogische Fachkräfte.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit im Projekt lag in der Aufbereitung des entstandenen Wissens in Form des Modells „Zentrale Dimensionen von Kita-Entwicklung“. Feedback zum Modell gaben viele Fachleute aus Wissenschaft und Praxis (u. a. Prof. Yvonne Anders, Universität Bamberg, Prof. Bernhard Kalicki, Deutsches Jugendinstitut, DJI, Prof. Petra Strehmel, HAW Hamburg, Jessica Prigge, Uni Kiel). Damit liegt nun ein fachlich anerkanntes Modell zur Kita-Entwicklung vor. Es wurde Anfang 2023 veröffentlich und auf der Tagung „Alle an Bord – Volle Kraft voraus für KITA-Entwicklung“ vorgestellt.

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© Steffen Kugler/Stiftung Kinder forschen
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