Finanzbericht

Mit den ihr zur Verfügung gestellten Mitteln geht die Stiftung Kinder forschen verantwortungsvoll um – von der Ausschreibung von Aufträgen über die Dokumentation bis zu einer nachvollziehbaren Budgetplanung. Der hier dargestellte Finanzbericht liefert Informationen zu den Stiftungseinnahmen und -ausgaben im Jahr 2022.

Das Finanzierungskonzept

Die Stiftung Kinder forschen finanziert sich über drei wesentliche Quellen: die institutionelle Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Partnerstiftungen sowie projektbezogene Förderungen. Die nachhaltige Sicherung dieser unterschiedlichen Finanzierungsstruktur ist auch für die Zukunft ein strategisches Ziel der Stiftung und ein bedeutender Grundsatz der Arbeit. Herausfordernd bleibt dabei der Anteil von nur kurz- bis mittelfristig planbaren Einnahmen, die mittel- bis langfristigen Verpflichtungen gegenüberstehen. Langfristige Förderungen sind ein wichtiger Bestandteil des Finanzierungskonzepts der Stiftung.

Die Bilanz zum 31. Dezember 2022 nach Handelsgesetzbuch (HGB)

Aktiva 2022 2021
Immaterielle Vermögensgegenstände 190.195,00 € 298.591,00 €
Sachanlagen 310.413,00 € 338.037,10 €
Vorräte 36.742,00 € 54.361,00 €
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 801.122,58 € 148.275,97 €
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 6.134.237,85 € 6.730.645,18 €
Rechnungsabgrenzungsposten 252.011,27 € 161.818,83 €
Summe 7.724.721,70 € 7.731.729,08 €
  1. Die immateriellen Vermögensgegenstände umfassen Nutzungsrechte, EDV-Software und Lizenzen.
  2. Als Sachanlagen werden insbesondere Büroeinrichtungen, Einbauten in fremden Grundstücken und IT-Hardware ausgewiesen.
  3. Die Vorräte beinhalten den Bestand an Waren aus dem wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb.
  4. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände betreffen insbesondere eine zum 31.12.2022 ausstehende Zahlung eines Fördermittelgebers und Kautionszahlungen für die angemieteten Büroflächen der Stiftung.
  5. Die Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Zahlungen im Jahr 2022 für Aufwendungen des Jahres 2023.

 

Passiva 2022 2021
Stiftungskapital 50.000,00 € 50.000,00 €
Rücklagen 4.672.401,52 € 4.444.653,49 €
Sonderposten aus Investitionszuschüssen 493.909,00 € 615.465,10 €
Rückstellungen 643.566,31 € 813.324,68 €
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 120.638,49 € 202.839,26 €
Verbindlichkeiten gegenüber Zuwendungsgebern*) 1.564.178,01 € 1.432.780,60 €
Sonstige Verbindlichkeiten 180.028,37 € 172.665,95 €
Summe 7.724.721,70 € 7.731.729,08 €

*) Sämtliche noch nicht verwendete Mittel öffentlicher und privater Zuwendungsgeber zum 31. Dezember 2022 werden als Verbindlichkeit gegenüber Zuwendungsgebern ausgewiesen.

  1. Die Rücklagen beinhalten zweckgebundene Rücklagen von 1,5 Mio. € sowie freie Rücklagen von 3,2 Mio. €. Der Jahresüberschuss 2022 von 228 T€ wurde den freien Rücklagen zugeführt.
  2. Durch erhaltene Zuwendungen und Spenden werden die finanzierten Anschaffungen des Anlagevermögens unter dem Sonderposten aus Investitionszuschüssen passiviert.
  3. Die Rückstellungen enthalten insbesondere Rückstellungen für Personalkosten für nicht genommenen Urlaub bzw. in das Jahr 2023 übertragene Mehrarbeitskonten (496 T€).
  4. Als Verbindlichkeiten werden noch nicht beglichene Rechnungen für Lieferungen und Leistungen ausgewiesen sowie Verbindlichkeiten gegenüber Zuwendungsgebern für Fördermittel, die im Jahr 2022 bereits zugeflossenen sind, aber noch nicht entsprechend dem Förderzweck eingesetzt wurden, sondern im Jahr 2023 zum Einsatz kommen, bzw. Mittel, die zurückzuzahlen sind.

Gewinn- und Verlustrechnung 1. Januar bis 31. Dezember 2022 nach HGB

Gewinn- u. Verlustrechnung 2022 2021
Erträge aus Zuwendung 16.767.444,94€ 16.130.157,82 €
Umsatzerlöse 72.992,18 € 66.369,60 €
Sonstige betriebliche Erträge 346.778,60 € 567.298,00 €
Aufwendung für bezogene Waren -24.964,69 € -31.666,56 €
Aufwendungen für Projekte -1.644.523,47 € -1.520.475,94 €
Personalaufwand - 12.115.873,53 € - 11.650.286,28 €
Abschreibungen -302.387,77 € -300.041,19 €
Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.864.702,34 € -2.384.108,06 €
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 318,83 € 219,89 €
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -7.334,72 € -2.818,67 €
= JAHRESÜBERSCHUSS = 227.748,03 € = 874.648,61 €
Einstellung in die Rücklagen -227.748,03 € -874.648,61 €
= BILANZGEWINN 0,00 € 0,00 €

Der Jahresabschluss wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) für große Kapitalgesellschaften unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung erstellt. Er wurde durch die Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft. Der Schwerpunkt der Prüfung lag auf der periodengerechten Abgrenzung der Erträge aus Zuwendungen sowie der Bewertung des Sachanlagevermögens. Dabei wurden sowohl Systemprüfungen des internen Kontrollsystems als auch analytische Prüfungshandlungen und Einzelfallprüfungen vorgenommen. Im Rahmen der Systemprüfung wurden im Hinblick auf die festgelegten Prüfungsschwerpunkte Aufbau- und – soweit erforderlich – Funktionsprüfungen des internen Kontrollsystems durchgeführt. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Mittelherkunft

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Mittelherkunft 2022

Institutionelle Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
11.900 T€
Partnerstiftungen
2.768 T€
weitere Fördermittelgeber
2.272 T€
Summe:
16.940 T€

Mittelverwendung

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Aufwendungen für Projekte 2022

Druckmedien und Materialien
579 T€
Digitale Angebote/Medien
394 T€
Wissenschaftliche Studien/Befragungen
306 T€
Stiftungsveranstaltungen
274 T€
Unterstützung der Netzwerkarbeit
92 T€
Summe:
1.645 T€
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Sonstige betriebliche Aufwendung 2022

Verwaltungskosten (Büromaterial, Informations- und Kommunikationstechnik)
980 T€
Kosten der Geschäftsstelle
835 T€
Rechts- und Beratungskosten, Finanzbuchhaltungskosten
511 T€
Kosten der Personalentwicklung
168 T€
Reisekosten
61 T€
Sonstige
310 T€
Summe:
2.865 T€

Controlling

Als Unterstützung für die Führungsebene setzt die Stiftung Kinder forschen ein Controllingsystem ein. Die Wirtschaftsplanung (kurz- und mittelfristige) sowie die unterjährige Jahresplanung, die Budgetkontrolle und die Steuerung aller Stiftungsprojekte sind für die Budgetverantwortlichen jederzeit einsehbar. In einem regelmäßigen Rhythmus werden Abweichungen vom Plan durch die Leitungsebene analysiert und notwendige Gegenmaßnahmen initiiert. Die unterjährige Planungsentwicklung wird nach jedem Quartal festgeschrieben. So behält die Stiftung die Zielerreichung und Finanzlage immer gut im Blick.
Über die Zahlen des Jahresabschlusses hinaus, die vom Handels- und Steuerrecht geprägt sind, schlüsseln wir die Mittelverwendung hinsichtlich unserer strategischen Ansätze und Ziele auf. So wird deutlich, in welchen Bereichen wir unsere Mittel investiert haben, um unsere Vision umzusetzen. Die Daten basieren auf den internen Controllingzahlen und beinhalten sämtliche Personal- sowie Sachkosten. Die Ausgaben werden nach ihrer Zugehörigkeit zu Stiftungsprozessen dargestellt:

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Ausgaben nach Zugehörigkeit zu Stiftungsprozessen:

Pädagogik
47,9 %
Verbreitung und Vernetzung
35,3 %
Unterstützende Systeme
16,8 %
Summe:
100 %

1. Pädagogik

Entwicklung von pädagogischen Angeboten - 13 % bzw. 2.182 T€

  • Konzeption, Entwicklung und stetige Weiterentwicklung von pädagogischen Angeboten
  • Konzeption und regelmäßige Aktualisierung übergeordneter pädagogischer Konzepte
  • Kollaborative Entwicklung und Umsetzung von Konzepten zur systemischen Qualitätsentwicklung in Kitas, Hort und Grundschule
  • Anteilige Infrastrukturkosten

Umsetzung von pädagogischen Angeboten - 17,6 % bzw. 2.968 T€

  • Betreuung der Angebote für pädagogische Fach- und Lehrkräfte, Kita-Leitungen bzw. pädagogische Einrichtungen
  • Fachliche Vorbereitung und Durchführung von Fortbildungen sowie deren Weiterentwicklung zur Qualitätssicherung
  • Verbreitung der pädagogischen Angebote für pädagogische Fach- und Lehrkräfte
  • Bereitstellung und Weiterentwicklung von Lerninhalten
  • Anteilige Infrastrukturkosten

Qualitätssicherung von pädagogischen Angeboten - 16,1 % bzw. 2.728 T€

  • Wissenschaftliche Fundierung und Pilotierung von pädagogischen Angeboten und Produkten
  • Wissenschaftliche Begleitung übergeordneter pädagogischer Konzepte
  • Monitoring und Evaluation der Qualität und Wirkung der pädagogischen Angebote
  • Anteilige Infrastrukturkosten

Anbahnung strategischer Kooperationen für pädagogische Innovationen - 1,3 % bzw. 216 T€

  • Umsetzung der Mission und Vision der Stiftung sowie einer Strategie zur Zielerreichung
  • Überprüfung und Entwicklung eigener inhaltlicher Schwerpunkte mit Blick auf die Wirksamkeit der Stiftungsarbeit
  • Projektentwicklung sowie Anbahnung und Gestaltung hilfreicher Kooperationen
  • Anteilige Infrastrukturkosten

2. Verbreitung und Vernetzung

Netzwerkarbeit - Beratung und Betreuung der Initiative zur Verbreitung der pädagogischen Angebote - 27,9% bzw. 4.721 T€

  • Gewinnung, fortlaufende Bindung und Unterstützung von Netzwerkpartnern
  • Qualifizierung von Netzwerkkoordinator:innen sowie Beratung von Entscheider:innen der Netzwerkpartner
  • Sicherung eines einheitlichen Angebots und Erscheinungsbilds
  • Anteilige Infrastrukturkosten

Bundesweite Vernetzung, Positionierung und Partnerschaften der Stiftung - 7,4 % bzw. 1.247 T€

  • Politische Positionierung und Agenda Setting der frühkindlichen MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung
  • Bundesweite eigene Vermarktung der Angebote der Stiftung Kinder forschen
  • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung des gesellschaftlichen Bewusstseins für die Bedeutung guter früher MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung
  • Anteilige Infrastrukturkosten

3. Unterstützende Systeme

Operative Verwaltung der Stiftungsarbeit - 16,8 % bzw. 2.841 T€

  • Erfüllung aller rechtlichen Anforderungen für gemeinnützige Organisationen
  • Personalgewinnung, -bindung und -entwicklung sowie Personalmanagement
  • Wirtschafts- und Finanzplanung, operatives Controlling, Zuwendungsmanagement, externes Rechnungswesen und Erstellung der Jahresabschlüsse sowie Begleitung der Jahresabschlussprüfungen
  • Erstellung der Steuererklärungen, Bewertung steuerlicher Sachverhalte und Prüfung von Verträgen
  • Ständige Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems
  • Digitale Transformation der Stiftung
  • Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur strategischen Steuerung der Stiftung
  • Organisationsentwicklung
  • Administration der IT-Infrastruktur sowie Gebäude- bzw. Arbeitsplatzmanagement und interne Services

Projekte

Im Folgenden werden die Inhalte der wesentlichen Projekte der Stiftung dargestellt.

1. Gemeinsam für hohe Kita-Qualität

Mit drei Projekten intensiviert die Stiftung Kinder forschen ihren Beitrag zur Kita-Entwicklung in Deutschland. Um Bildungsangebote von hoher pädagogischer Qualität langfristig in Einrichtungen der Elementarbildung zu verankern, bedarf es zusätzlicher Ansätze, die im System wirken. Mit den beiden Projekten „KiQ – gemeinsam für Kita-Qualität: Wenn Entdecken und Forschen zum Alltag werden" und „Forum KITA-Entwicklung" widmen wir uns seit März 2019 speziell dem Thema Qualitätsentwicklung in Kitas, um sie in ihrer Funktion als Bildungsorte zu stärken. Mit dem Projekt "Bildung für nachhaltige Entwicklung" unterstützt die Stiftung Kitas auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit.

Projekt "Kita-Qualitätsoffensive – gemeinsam für Kita-Qualität: Wenn Entdecken und Forschen zum Alltag werden" (KiQ)

Im Rahmen des "KiQ"-Projekts haben 84 Kitas aus vier Modellregionen (Baden-Württemberg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen) im Jahr 2022 die Modellphase erfolgreich abgeschlossen. Das Herzstück von "KiQ" bildete eine modular aufgebaute Blended-Learning-Fortbildungsreihe, an der pro Einrichtung eine pädagogische Fach- und eine Leitungskraft teilgenommen haben. Regelmäßige Transferaufgaben, zwei Inhouse-Fortbildungen für das gesamte Kita-Team und eine bedarfsgerechte Prozessbegleitung vor Ort unterstützten die teilnehmenden Kitas beim Transfer in die Praxis und der langfristigen Verankerung des entdeckenden und forschenden Lernens im Alltag der Einrichtungen. Der erste Durchlauf des ergänzenden "KiQ"-Programms wurde durch eine umfangreiche Evaluation begleitet.
Das Projekt wird im Rahmen der institutionellen Mittel durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.

Projekt "Forum KITA-Entwicklung"

Das Projekt "Forum KITA-Entwicklung" beschäftigte sich theoretisch und praktisch mit dem Konstrukt "Kita-Entwicklung" und bereitete das dabei erlangte Wissen u. a. für Träger, Politik und Wissenschaft auf. In diesem Rahmen wurde das "Impulsset Kita-Entwicklung" für pädagogische Fachkräfte konzipiert, überarbeitet und wissenschaftlich evaluiert. Zudem fanden eine Webinar-Reihe statt, um Praxis, Träger und Politik über das Thema "Kita-Entwicklung" zu informieren, sowie wichtige Kommunikationsmaßnahmen, z. B. Veröffentlichungen in Fachjournalen.
Finanziert wird das Projekt von der Robert Bosch Stiftung.

Projekt "Bildung für nachhaltige Entwicklung"

Im dritten Jahr der Projektphase von "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) wurden weitere Trainer:innen für die Fortbildungen "Tür auf! Mein Einstieg in BNE", "Macht mit! BNE in der Praxis" und "Konsum umdenken" jeweils für die beiden Zielgruppen pädagogische Fachkräfte und Kita-Leitungen qualifiziert. Darüber hinaus wurden Trainer:innen befähigt, die Inhouse-Fortbildung "Türen auf! Unser Weg zu Bildung für nachhaltige Entwicklung" für Kita-Teams umzusetzen. Trotz der schwierigen Bedingungen in den Kitas wurde dieses Angebot bundesweit gut angenommen. Einige Printmaterialien aus der ersten Projektphase wurden überarbeitet und stehen den Kitas in aktualisierter und erweiterter Form wieder zur Verfügung. 2022 fanden zwei digitale Fachnachmittage und zwei Fachtage in Präsenz in unterschiedlichen Regionen statt, mit denen ca. 400 pädagogische Fachkräfte, Kita-Leitungen, Fachberatungen sowie Vertretungen von Trägern erreicht wurden.
Bei einer Tagung im Oktober ist es dem Projektteam in Kooperation mit dem Forum "Frühkindliche Bildung" der Nationalen Plattform BNE gelungen, mehr als 70 Beteiligte zu einem fachlichen Austausch über die aktuellen Herausforderungen einer frühen BNE zusammenzubringen.
Das Projekt wurde durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

2. Projekt "Vorhaben starke Netzwerkpartner"

Übergeordnetes Ziel des Projekts ist es, durch die Fortentwicklung unserer Beratungs- und Qualifizierungsangebote unsere Netzwerkpartner zu stärken und damit das Netzwerkpartnersystem zu sichern und weiter zukunftsfest zu halten. Deshalb entwickelte die Stiftung ein Wirkmodell für die Netzwerkarbeit, erarbeitete entsprechende Ziele, eine Wirkungsmatrix und Maßnahmen und setzte es zur Stärkung der Netzwerkpartner-Institutionen in regionalen Vernetzungsstrukturen um.
Um beispielsweise in Bayern Fortbildungsangebote noch bedarfsgerechter gestalten zu können, hat die Stiftung in der Region einen Trainer:innen-Pool entwickelt und erfolgreich implementiert. Eine abschließende Umfrage der Beteiligten ergab, dass der Pool als sehr hilfreich wahrgenommen wurde und z. B. den Ausstieg eines Netzwerkpartners aus der Bildungsinitiative abwenden konnte. Mit diesen Projektergebnissen wurde eine wichtige Ausgangsbasis für die Weiterentwicklung des Distributionssystems im Zuge der Stiftungsstrategie FOKUS:25 geschaffen.
Das Projekt wird im Rahmen der institutionellen Mittel durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.

3. Projekt "MINT-Campus"

Zielsetzung des Projekts ist es, eine Lernplattform zu schaffen, die MINT-Bildungsakteur:innen bundesweit über die gesamte Bildungskette hinweg durch frei zugängliche Materialien und Lernangebote für die Bildungs- und Projektarbeit unterstützt. Das Verbundprojekt wird von der Stiftung Kinder forschen gemeinsam mit dem Stifterverband und der matrix gGmbh umgesetzt und bearbeitet den Punkt zwei "Qualität@MINT" im Nationalen MINT-Aktionsplan 2.0.
Das Projekt hat eine Laufzeit von Oktober 2022 bis September 2025 und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

4. Bildungsangebote für den Grundschulunterricht

Die Umsetzung der Ziele in der Programmlinie Grundschule erfolgt mit Partnern wie Kultusministerien und ihren nachgeordneten Behörden sowie mit Stiftungen und weiteren Fördernden.

Projekt "PRIMA!Baden-Württemberg"

Die Fortbildung "Entdeckendes und forschendes Lernen im Sachunterricht" wird im Rahmen eines Kooperationsprojekts "PRIMA!Baden-Württemberg" mit dem "Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg (ZSL)" angeboten. Die interne Evaluation zeigte im ersten Projekterprobungsjahr 2021/2022 positive Ergebnisse. Die Blended-Learning-Fortbildung stieß auf unterschiedlichen Ebenen im Fortbildungskonzept intendierte Entwicklungen an und trug zur Professionalisierung der teilnehmenden Lehrkräfte im Kontext des entdeckenden und forschenden Lernens zum Themenbereich "Energiebildung" bei. Im ersten Erprobungsjahr konnte die Fortbildung an drei Regionalstellen des ZSL durchgeführt werden, 43 Grundschullehrkräfte nahmen erfolgreich teil. Derzeit laufen drei Fortbildungsstaffeln. Die Lehrkräfte profitieren von der bedarfsorientierten Lernbegleitung eines erfahrenen Fortbildungsteams des ZSL und der Stiftung Kinder forschen. 19 Fortbildner:innen des ZSL haben sich für das Projekt durch die Stiftung qualifiziert.
"PRIMA!Baden-Württemberg" ist ein Kooperationsprojekt von ZSL und der Stiftung Kinder forschen mit einer Laufzeit bis Ende Juni 2024. Die Umsetzung in Baden-Württemberg wird ermöglicht vom Kultusministerium Baden-Württemberg sowie der Dieter Schwarz Stiftung.

Projekt "PRIMA!2023"

Im Projekt "PRIMA!2023" wurde im Jahr 2022 die Blended-Learning-Fortbildung "Informatik im Grundschulunterricht" fertiggestellt. Das im vorangegangenen Projekt konzipierte Angebot wurde mit Lehrkräften aus ganz Deutschland pilotiert und im Anschluss zielgruppengerecht überarbeitet. Parallel finalisierte das Projektteam die Konzeption und die Materialien zur Blended-Learning-Fortbildung "Energiebildung im Grundschulunterricht" auf Grundlage von Rückmeldungen aus dem Projekt "PRIMA! Baden-Württemberg".
Die AG "Gute MINT-Bildung", eine externe Arbeitsgruppe aus wissenschaftlichen Fachleuten, erarbeitete Kriterien für einen guten MINT-Unterricht. Diese flossen in unseren wissenschaftlichen Begleitband "MINT-Bildung im Primarbereich – Qualität im Unterricht zu MINT-Themen stärken" ein, der 2023 veröffentlicht wird. Darüber hinaus arbeitete das Projektteam an einem Wegweiser zur Unterrichtsentwicklung, der die Projekterfahrungen zu entdeckendem und forschendem Lernen in der Grundschule zusammenfasst und als Grundlage für zukünftige Angebotsentwicklungen dienen soll.
Das Projekt wird im Rahmen der institutionellen Mittel durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.

Projekt "MINT Lesen"

Das 2019 gestartete Kindermagazin "echt jetzt?" kann bundesweit in Grundschulen bezogen werden. In der Pilotphase von 2020 bis 2022 wurden zunächst vier Ausgaben für 2.000 Schulklassen bereitgestellt. Für 2023 sind aufgrund der großen Nachfrage zwei zusätzliche Ausgaben vorgesehen. Das Magazin "echt jetzt?" erscheint mit einer deutlich höheren Druckauflage von 7.200 Klassensätzen. So bekommen noch mehr dritte und vierte Klassen die Chance, das Magazin kostenfrei zu erhalten. Die digitalen Begleitangebote werden ausgebaut und noch stärker dem Bedarf der Lehrkräfte angepasst.
Das Projekt wird durch die Dieter Schwarz Stiftung ermöglicht.

Projekt "Kollaboratives Konzept-Lab"

In dem von der Friede Springer Stiftung geförderten Projekt "Kollaboratives Konzept-Lab" entstanden Anfang 2022 sechs Prototypen für Fortbildungselemente und Unterrichtsideen. Diese wurden anschließend in einem mehrmonatigen Prozess in verschiedenen Berliner Grundschulen mit Kindern und Lehrkräften getestet und schrittweise weiterentwickelt. Im November 2022 konnte die gesamte Fortbildung schließlich mit Lehrkräften ganztägig pilotiert und nochmals auf ihre Praxistauglichkeit überprüft werden. Diese Pilotierung wird im Frühsommer 2023 abgeschlossen und die Fortbildung dann für die Ausbreitung in den Bundesländern zur Verfügung stehen.

Projekt "BNE-Lab Grundschule"

Das Projekt "Zukunft pflanzen – Labor für Bildung für nachhaltige Entwicklung in Ganztagsgrundschulen" – kurz: "BNE-Lab Grundschule" – wurde an fünf Schulen in Baden-Württemberg durchgeführt. Die Schulen pflanzten Bäume und implementierten BNE sowohl in ihrem Schulalltag als auch in ihrem Konzept. Ab März 2023 können zehn weitere Schulen in Baden-Württemberg an dem Projekt teilnehmen. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg.

Projekt "Amazon digital": Computer sind überall – eine Informatik-Challenge für den Grundschulunterricht  

Im Oktober 2022 startete das von Amazon Future Engineer geförderte Projekt "Amazon digital" mit dem Ziel, informatische Bildung im Grundschulunterricht präsenter zu machen.
Informatik ist ein wichtiger Bildungsbereich, der zunehmend an Bedeutung gewinnt und bereits in Kita und Grundschule sehr gut eingeführt werden kann. Viele Grundschullehrkräfte stehen dem Thema jedoch skeptisch gegenüber. Es erscheint ihnen abstrakt und fachlich herausfordernd, zumal es in den Rahmenlehrplänen der Bundesländer nur sehr oberflächlich verankert ist. Das Projekt möchte dafür werben, dass ein Einstieg in die informatische Bildung in der Grundschule nicht nur möglich, sondern mit einfachen Mitteln in den Unterricht zu integrieren ist. Dabei setzt die Stiftung wie schon in Vorgängerprojekten auf alltagsnahe Impulse, die ohne technische Hilfsmittel auskommen. Ergänzend zu unseren ein- bzw. mehrtägigen Fortbildungen zum Thema "Informatik" soll hier ein niedrigschwelliger, spielerischer Ansatz verfolgt werden, der es ermöglicht, bis Ende des Jahres 2023 1.000 Lehrkräfte bundesweit für das Thema zu begeistern.

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